28. August 2019

Jah­res­ver­an­stal­tung der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit

Jah­res­ver­an­stal­tung der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit

28. August 2019

Nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät in Nie­der­sach­sen bie­tet Chan­cen für Unter­neh­men – 130 Teil­neh­mer dis­ku­tier­ten über Per­spek­ti­ven und prak­ti­sche Bei­spie­le nach­hal­ti­ger Mobi­li­tät.

Han­no­ver, 28. August 2019 – Hohe Kos­ten, ein­ge­schränk­te Erreich­bar­keit durch ver­stopf­te Stra­ßen und ver­kehrs­be­ding­ter Stress von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter berei­ten nie­der­säch­si­schen Unter­neh­men schon heu­te gro­ße Sor­gen. Die Mobi­li­tät der Zukunft muss nach­hal­ti­ger gestal­tet wer­den, dar­in waren sich die rund 130 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Jah­res­ver­an­stal­tung der Nie­der­sach­sen Alli­anz für Nach­hal­tig­keit (NAN) einig.

Nach­hal­tig gestal­te­te Mobi­li­tät bie­tet viel­fäl­ti­ge Chan­cen. Das wur­de in den Bei­trä­gen zu den Per­spek­ti­ven von Indi­vi­du­al- wie auch dem öffent­li­chem Ver­kehr sehr deut­lich. Auch die ande­ren Exper­tin­nen und Exper­ten unter­stri­chen, dass es bei der nöti­gen Ver­kehrs­wen­de um mehr geht als um alter­na­ti­ve Antrie­be und die nach­hal­ti­ge Gestal­tung der Wert­schöp­fungs­ket­ten in der Auto­mo­bil­in­dus­trie.

Die Bei­spie­le aus der Pra­xis lie­fer­ten zudem den Beleg, dass Unter­neh­men mit einem erfolg­reich umge­setz­ten Mobi­li­täts­ma­nage­ment ihr Image auf­wer­ten, als Arbeit­ge­ber an Attrak­ti­vi­tät gewin­nen und zugleich ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit stei­gern konn­ten.

Die NAN hat die nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät zu ihrem Jah­res­the­ma gemacht und mit der heu­ti­gen Ver­an­stal­tung den Start­schuss gege­ben, in den kom­men­den Mona­ten mit einer Rei­he von Akti­vi­tä­ten und Work­shops die­ses The­ma zu ver­tie­fen.

Die Stim­men zur Ver­an­stal­tung:

Olaf Lies MdL, Nds. Minis­ter für Umwelt, Ener­gie, Bau­en und Kli­ma­schutz:
„Die Mobi­li­tät wird sich ver­än­dern: Wir brau­chen mehr ÖPNV und SPNV – das heißt fle­xi­ble Ange­bo­te, die bedarfs­ge­recht auf die Bevöl­ke­rung zuge­schnit­ten sind und bei denen die Digi­ta­li­sie­rung eine gro­ße Rol­le spie­len wird. Um die Kli­ma­zie­le zu errei­chen, brau­chen wir nicht nur eine Strom­wen­de – wir müs­sen kon­se­quent alle Sek­to­ren mit­den­ken und Strom, Wär­me, Indus­trie und Ver­kehr intel­li­gent mit­ein­an­der ver­net­zen. Bei den Antriebs­tech­no­lo­gi­en ste­cken wir mit­ten in einem Struk­tur­wan­del: Neben der E-Mobi­li­tät soll­ten wir den Fokus vor allem auf den Ein­satz von Was­ser­stoff legen. Hier bie­ten sich enor­me Chan­cen für Nie­der­sach­sen, wenn der Was­ser­stoff grün pro­du­ziert wird. Davon kann Nie­der­sach­sen als Wind­ener­gie­land Num­mer 1 nur pro­fi­tie­ren.“

Ute Stahl­mann, Abtei­lungs­lei­te­rin Wirt­schafts­ord­nung und Arbeits­markt, Nds. Minis­te­ri­um für Wirt­schaft, Arbeit, Ver­kehr und Digi­ta­li­sie­rung:
„Vie­le Beschäf­tig­te erle­ben täg­lich auf dem Weg zur Arbeit, zum Kun­den oder auf Geschäfts­rei­sen aber auch in ihrem pri­va­ten Umfeld, wie der Ver­kehr an sei­ne Gren­zen stößt. Digi­ta­li­sie­rung, Elek­tri­fi­zie­rung und inno­va­ti­ve Mobi­li­täts­dienst­leis­tun­gen bie­ten vie­le Mög­lich­kei­ten für eine kli­ma­freund­li­che, emis­si­ons­är­me­re mobi­le Zukunft. Es geht dabei nicht um Ver­zicht, son­dern um eine intel­li­gen­te Ver­net­zung der Ver­kehrs­trä­ger und den Ein­satz neu­er Tech­no­lo­gi­en. Ein nach­hal­ti­ges betrieb­li­ches Mobi­li­täts­ma­nage­ment ist nicht nur ein Gewinn für den Kli­ma­schutz, son­dern auch für unse­re Unter­neh­men und ihre Beschäf­tig­ten.“

Dr. Vol­ker Mül­ler, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Unternehmerverbände Nie­der­sach­sen: „Mobi­li­tät ist eine zen­tra­le Vor­aus­set­zung wirt­schaft­li­cher und gesell­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen. Die­ses für uns so wich­ti­ge The­ma müs­sen wir mit dem Kli­ma­schutz ver­ein­ba­ren. Dazu braucht es inno­va­ti­ve, nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­kon­zep­te. Nie­der­säch­si­sche Unter­neh­men ent­wi­ckeln dafür neue, zukunfts­fä­hi­ge Tech­no­lo­gi­en. Die Elek­tro­mo­bi­li­tät hat Zukunft, wenn der Preis und die Lade-Infra­struk­tur stim­men.“

Dr. Mehr­dad Payan­deh, Bezirks­vor­sit­zen­der des DGB Nie­der­sach­sen – Bre­men – Sach­sen-Anhalt: „Wir müs­sen Mobi­li­tät neu den­ken: För­de­rung des öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs, des Schie­nen­ver­kehrs und der Elek­tro­mo­bi­li­tät sind das Gebot der Stun­de. Gera­de in einem Flä­chen­land wie Nie­der­sach­sen, wo die Men­schen oft­mals lan­ge Wege zum Arbeits­platz in Kauf neh­men müs­sen, brau­chen wir nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­kon­zep­te. Die öffent­li­che Hand muss für die ent­spre­chen­de Infra­struk­tur sor­gen und in die Zukunft inves­tie­ren. Denn von Nichts kommt Nichts.“

Hen­drik Schmitt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer IHK Nie­der­sach­sen: „Das Betrieb­li­che Mobi­li­täts­ma­nage­ment ist ein wich­ti­ger Bau­stein für eine nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät. Es kom­bi­niert öko­no­mi­sches und öko­lo­gi­sches Han­deln. Ziel ist es, mit ver­hält­nis­mä­ßig gerin­gem Auf­wand, die unter­schied­li­chen Mobi­li­täts­an­for­de­run­gen der Unter­neh­men, der Mit­ar­bei­ter, der Kun­den und der Lie­fe­ran­ten mög­lichst effi­zi­ent zu erfül­len. Dadurch trägt das Betrieb­li­che Mobi­li­täts­ma­nage­ment dazu bei den öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck von Unter­neh­men zu ver­bes­sern.“

Dr. Hil­de­gard San­der, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der Lan­des­ver­tre­tung der Hand­werks­kam­mern: „Die Mobi­li­tät wird sich in Zukunft wei­ter­ent­wi­ckeln mit dem Ziel, die Umwelt­be­las­tun­gen zu redu­zie­ren. Das Hand­werk trägt dabei ins­be­son­de­re beim Aus­bau von Infra­struk­tur eine wich­ti­ge Rol­le. Eine Viel­zahl von Betrie­ben setzt bereits heu­te auf alter­na­ti­ve Kon­zep­te – vom Dach­de­cker mit Las­ten­rad bis zur voll elek­tri­schen Betriebs­flot­te. Das Land muss inno­va­ti­ve Mobi­li­täts­kon­zep­te tech­no­lo­gie­of­fen unter­stüt­zen und die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung set­zen. Dabei darf es kei­ne wirt­schaft­lich untrag­ba­ren Belas­tun­gen für die Betrie­be geben.“

 

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