UVN Positionen: Lohngerechtigkeit
1. März 2017
- Kein Entgelttransparenzgesetz
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern
- IdeenExpo und Niedersachsen-Technikum fortführen und stärken, insbesondere um neue Berufe vorzustellen und Mädchen für technische Berufe zu begeistern
- Mädchen in MINT-Fächern fördern
Aktuell wird auf Bundesebene der Entwurf eines Entgelttransparenzgesetzes diskutiert. Hintergrund sind die Einkommensunterschiede von Männern und Frauen, die das Statistische Bundesamt auf ungefähr 22 Prozent beziffert. Als Reaktion sieht das Gesetz vor, dass Unternehmen zu den Unterschieden in ihrem Unternehmen Stellung nehmen und die Arbeitnehmer individuelle Auskunftsansprüche gegen ihren Arbeitgeber haben sollen. Dies soll für Unternehmen mit über 200 Arbeitnehmern gelten.
Nach Untersuchungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft beruhen – bezogen auf die 22 Prozent des Entgeltunterschieds – 15 Prozent auf dem Berufswahlverhalten und 5 Prozent auf unterschiedlichen Erwerbsbiografien, die durch Auszeiten wie Elternzeiten verursacht werden. Selbst unter den übrigen 2 Prozent gibt es diverse Gründe, die nicht auf eine geschlechtsbezogene Ungleichbehandlung durch den Arbeitgeber zurückzuführen sind. Der Vorwurf einer Diskriminierung ist damit nicht haltbar. Es gibt keinen Tarifvertrag, der zwischen Frauen und Männern unterscheidet.
Das Entgelttransparenzgesetz wäre eine bürokratische Belastung und auch datenschutzrechtlich für Unternehmen äußerst schwierig zu handhaben. Es ist daneben nicht geeignet, um die Ursachen vorherrschender Unterschiede zu beseitigen. So zeigt sich zum Beispiel, dass bei den bis 25 jährigen Arbeitnehmern die unbereinigte Entgeltlücke nur bei 2 Prozent liegt. Erst ab 40 Jahren steigt sie auf über 20 Prozent. Weiter ist festzustellen, dass in Ostdeutschland der Unterschied nur bei 7 Prozent und im Westen bei 24 Prozent liegt.
Probates Gegenmittel, um die Ursachen für die Entgeltungleichheit zu beseitigen, sind eine bessere Kinderbetreuung sowie eine bessere Berufsorientierung für Mädchen in Richtung männlich geprägter Berufe und umgekehrt. Ein gutes Beispiel hierfür ist in Niedersachsen die IdeenExpo, die für technische Berufe sensibilisiert und bereits erhebliche Erfolge erzielen konnte. Hierzu zählt auch das Niedersachsen-Technikum, das gerade Mädchen anspricht.