UVN Position: Bekenntnis zu Erdgas und heimischen Rohstoffen
1. März 2017
- Rohstoffstrategie des Landes Niedersachsen entwickeln.
- Akzeptanz für heimische Rohstoffe schaffen.
- Verhinderungsplanung auf kommunaler Ebene bekämpfen.
- Genehmigungsverfahren beschleunigen.
Wirtschaft und Gesellschaft sind auf heimische Rohstoffe angewiesen. Aus Niedersachsen kommen 95 Prozent des heimischen Erdgases und ein Drittel des heimischen Erdöls. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe verfügt insbesondere Niedersachsen über ein beträchtliches Potential an Erdgas. Allein durch die heimische Förderung könnte eine Versorgung auf höherem Niveau als bisher für viele Jahrzehnte sicher zur Verfügung stehen. Erdgas wird als verlässlicher und kohlenstoffarmer Partner der regenerativen Energien für die Energiewende benötigt. Dabei dürfen wir uns nicht allein auf Importe verlassen.
Auch unsere Vorkommen an Kies und Sand sind standortgebunden und für die Bauindustrie von größter Wichtigkeit. Sollte Niedersachsen keinen Zugriff auf die erforderlichen Rohstoffe haben, wird die niedersächsische Wirtschaft auf Importe angewiesen sein. Für den öffentlichen Straßenbau würde dies extrem stark steigende Kosten bedeuten und insbesondere den kommunalen Haushalt sehr schwer belasten. Nach Auskunft des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist Hauptabnehmer für die gewonnenen Rohstoffe zu 70 Prozent die öffentliche Hand. Die ökologischen Aspekte von zunehmenden Importen für die Umwelt sind verheerend. Das LBEG weist darauf hin, dass in Niedersachsen jährlich 40 Mio. Tonnen an Rohstoffen bewegt werden. Die Co2 Belastung würde damit extrem gesteigert.
Darüber hinaus verfügt Niedersachsen über beträchtliche Vorkommen an Salzen und Kalisalzen. Im Zusammenspiel mit dem drohenden Entsorgungsengpass für mineralische Abfälle kündigt sich eine Verteuerung für Infrastrukturmaßnahmen an, die auch Auswirkungen auf die Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans haben wird. Zusätzlich beobachtet die Industrie vermehrt, wie das Naturschutzrecht zum Verhinderungsplanungsrecht genutzt wird. Bei der Sicherung der Rohstoffversorgung handelt es sich aber um ein öffentliches Interesse, das über den ideologischen Zielen Weniger stehen muss.
Das klare Bekenntnis zu heimischen Rohstoffen ist wichtig, um eine Verringerung der Importabhängigkeit zu gewährleisten. Es dient der Sicherung von Arbeitsplätzen. Alleine in Niedersachsen leben 20.000 Menschen und deren Familien von der Förderung von Erdgas und Erdöl. Die Produktion erfolgt unter hohen, in Deutschland gültigen Umweltstandards.
Als technologieorientiertes Land können sich weder Niedersachsen noch Deutschland insgesamt erlauben, bestehende Technologien oder Forschung an neuen Technologien zu verbieten. Es gilt, unseren Technologievorsprung zu erhalten und ressourcenschonend weiter zu entwickeln. Niedersachsen braucht ein technologiefreundliches, forschungsorientiertes Klima, das auch den Rohstoffunternehmen Sicherheit für Investitionen und Innovationen gibt.