Niedersächsische Industrie investierte im Corona-Jahr 2020 mehr als 6 Milliarden Euro
29. Oktober 2021
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 118 vom 29.10.2021
HANNOVER. Die niedersächsischen Industriebetriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen investierten im Jahr 2020 trotz der Einflüsse durch die Corona-Pandemie mehr als 6,1 Milliarden Euro in Bauten, Grundstücke, Maschinen und Geschäftsausstattung. Damit gingen die Investitionsausgaben im Corona-Jahr 2020 laut Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) um rund 654 Millionen Euro gegenüber dem Rekordjahr 2019 (-9,6%) zurück. Dennoch erreichten sie damit nominal den zweithöchsten seit 1977 ermittelten Wert. Die durchschnittliche Investitionsquote, das ist das Verhältnis der getätigten Investitionen zum Umsatz, verblieb gegenüber dem Jahr 2019 unverändert bei 3,1%. Je beschäftigter Person wurden im Durchschnitt rund 11.000 Euro investiert, im Jahr 2019 waren es knapp 11.800 Euro.
Mit einem Anteil von rund 45% am Gesamtinvestitionsvolumen war die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen erneut die mit Abstand investitionsstärkste Branche in Niedersachsen. Im Vergleich zum Jahr 2019 legten die Investitionen im Jahr 2020 um 59 Millionen Euro (+2,2%) auf rund 2,8 Milliarden Euro zu.
In der Nahrungs- und Futtermittelherstellung wurde mit knapp 742 Millionen Euro (-33,1%) wieder der zweithöchste Anteil an den niedersächsischen Investitionen erreicht. Danach folgten der Maschinenbau mit rund 347 Millionen Euro (+0,8%) und die chemische Industrie mit mehr als 280 Millionen Euro (-12,6%). Der größte Zuwachs konnte in der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen mit rund 150 Millionen Euro (+150,2%) verzeichnet werden.
Mit knapp 5,5 Milliarden Euro flossen 89,4% des niedersächsischen Investitionsvolumens in Ausrüstungsgüter, dazu gehören Maschinen, maschinelle Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen. Im Vergleich zum Jahr 2019 gingen die Investitionen in Ausrüstungsgüter um rund 466 Millionen Euro (-7,8%) zurück.
Die übrigen 651 Millionen Euro, also 10,6% des Investitionsvolumens, wurden für den Erwerb von Immobilien ausgegeben. Davon entfielen allein rund 632 Millionen Euro auf Investitionen in Grundstücke mit Gebäuden (-18,1%). 19 Millionen Euro dienten hingegen dem Erwerb von Grundstücken ohne Gebäude (-71,6%).
Investitionen der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden (Grafik LSN)