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Ausbildungsmarktbilanz Niedersachsen 2015/2016

2. November 2016

• Unternehmen meldeten 57.500 Ausbildungsstellen (+2.100/+4,0 Prozent)

• Bewerberzahl ging leicht zurück auf 61.300 Jugendliche (-280/-0,5Prozent)

• 1.200 Flüchtlinge hatten sich für Ausbildung gemeldet – Potenzial deutlich größer

Der große Trend auf dem Ausbildungsmarkt in Niedersachsen setzt sich fort: Es gibt viele Betriebe, die ihre Ausbildungsplätze nicht oder nicht gleich besetzen können. Und es gibt viele Bewerber, die dennoch nicht zum Zug kommen. „Der Ausbildungsmarkt wird von vielfältigen Passungsproblemen geprägt“, erläuterte Klaus Stietenroth, Regionalchef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen heute bei seiner Bilanz für das Jahr 2015/2016. So passe das Angebot an Ausbildungsstellen regional oft nicht zu den Interessenten vor Ort. Zudem hält der Trend zu höheren Schulabschlüssen an, die oft in hochschulische Ausbildungswege münden und nicht in eine betriebliche Ausbildung.

Dennoch sieht Stietenroth einige positive Aspekte: So hatte die niedersächsische Wirtschaft bis Ende September mehr Ausbildungsstellen gemeldet: rund 57.500 Plätze und damit rund 2.100 Stellen (+4,0%) mehr als im Vorjahr. Die Zahl der unbesetzt gebliebenen Stellen sank bis Ende September auf rund 3.200 (-270/-8,0%) Stellen.

Zugleich waren von den ursprünglich rund 61.300 Bewerberinnen und Bewerbern noch 1.900 Jugendliche gemeldet, die als unversorgt galten, weil sie weder eine betriebliche noch eine (hoch-)schulische Ausbildung ansteuerten. Das waren 500 Jugendliche oder 21 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist ein erfreuliches Zeichen und bringt uns dem Ziel näher, jedem Jugendlichen eine Ausbildungsperspektive zu eröffnen“, sagte Stietenroth.

Förderungen werden ausgebaut 

Die Bundesagentur für Arbeit sieht dennoch weiter großen Handlungsbedarf. Neben dem Ausbau der Beratungsangebote in der beruflichen Findungsphase, die in Jugendberufsagenturen gebündelt werden, verstärkten die Arbeitsagenturen und Jobcenter Förder- und Unter-stützungsangebote an Jugendliche und Betriebe. Im Monatsschnitt waren zuletzt mehr als 18.000 Menschen in Maßnahmen zur Förderung der Berufswahl und Berufsausbildung. Ein neues Instrument ist die Assistierte Ausbildung, bei der Bewerberinnen und Bewerber vor und während einer dualen Ausbildung individuelle Förderung erhalten können. Allein in diesem Jahr sind hierfür 900 Plätze geplant.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Gewinnung von jungen Flüchtlingen für die duale Ausbildung. Im zurückliegenden Ausbildungsjahr hatten sich 1.200 junge Flüchtlinge als Bewerber gemeldet. „Das ist ein Anfang. Wir wollen unter Flüchtlingen noch stärker dafür werben, dass sich duale Ausbildung lohnt“, sagte Stietenroth. Unter den mehr als 20.300 arbeitslos gemeldeten Flüchtlingen in Niedersachsen sind 4.400 Männer und Frauen im Ausbildungsalter zwischen 15 und 20 Jahren.

Quelle: www.arbeitsagentur.de 

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